Das kleine Wörtchen „Selbstwert“ haben wir alle schon öfters gehört. Was bedeutet es aber, einen gesunden Selbstwert zu haben? Ist er tatsächlich wichtig und kann man es lernen, sich selbst mehr wert zu sein?
Viele psycho-sozialen Probleme haben mit geringem Selbstwertgefühl und mangelnder Selbstliebe zu tun. Oft stecken negative Überzeugungen über die eigene Person dahinter, die man im Laufe des Lebens (Eltern, Lehrer, soziales Umfeld, Medien etc.) übernommen und als „wahr“ integriert hat. Solche toxischen Glaubenssätze können wie Gift in unser Leben einwirken und unsere Beziehungen infizieren.
Das Selbstwertgefühl besteht aus drei Säulen:
- Selbst-Vertrauen
- Selbst-Bewusstsein
- Selbst-Akzeptanz
Sind diese drei Säulen nicht stabil, dann trägt jedes neue negative Erlebnis dazu bei, dass die Säulen weiter abbröckeln. Negative Glaubenssätze können ein derart fester Bestandteil der eigenen Überzeugung über uns selbst sein, dass sie uns gar nicht bewusst sind. Sie sind in unserem Glauben einzementiert, lagern dort tonnenschwer, machen uns unsicher und unglücklich.
In der psycho-sozialen Beratung werden toxische Glaubenssätze enttarnt und der Fokus auf die Stärken und die positiven Eigenschaften gelegt. Solche Überzeugungen los zu lassen ist aber ein Prozess, der nicht über Nacht vollzogen werden kann wie ein Update am Handy.
Die negativen Selbstzuschreibungen müssen überschrieben und die positiven Überzeugungen durch tägliche Bewusstmachung gelebt und integriert werden.
Veröffentlicht: Wo Sonst – Hitzendorfer Gemeindezeitung, 02/2023